Die Klett-Passage
Kunstaktionen
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- 13. Zyklus: „TRANSITION #1”
- 14. Zyklus: „TRANSITION #2”
- 15. Zyklus: „TRANSITION #3”
- 16. Zyklus: „TRANSITION #4”
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- 19. Zyklus: „TRANSITION #7”
- 20. Zyklus: „TRANSITION #8”
10. Zyklus
Gips, PU-Schaum, Federn, Holz, Draht, Papier
2012
Yaron Bekker
Eine menschliche Figur mit gefiedertem Flügel sitzt am Rande eines länglichen Vogelkäfigs. Sie rupft für ihren zweiten Flügel Tauben, von denen einige bereits tot am Boden liegen. Aus Bruchstücken von Realität zusammengesetzt, erscheint Yaron Bekkers (*1985) Arbeit als Konstrukt: als Sinnbild des menschlichen Wunsches zu fliegen, Freiheit zu erlangen. Doch der geneigte Kopf verrät Melancholie, geht individuelle Ungebundenheit doch immer auch auf Kosten anderer (Wesen). Ob unter diesen Voraussetzungen der „Goldene Käfig“ der eigenen Existenz tatsächlich verlassen werden kann, bleibt offen.
Heu
2012
Sabine Fessler
Wie ein transparenter Heuschober schwebt der Plexiglas-Kubus von Sabine Fessler (*1984) über den Bahnsteigen der Klett-Passage und bringt mit seinen duftenden Gräsern und Wiesenblumen etwas vom ländlichen Sommer in die Ruhelosigkeit des Verkehrsbauwerks: Eine „geballte Idylle“ mitten im urbanen „Ballungsraum“. Von der ganzen Familie der Künstlerin für die Ausstellung geerntet, getrocknet und in die Stadt transportiert, hat die Heuinstallation auch eine performative Komponente: Sie wird zur „sozialen Skulptur“ an deren Ausformung – bis hin zum Betrachter – alle beteiligt sind.
Polyester, Acrylfarben, Glas
2010
Sang Yong Lee
Eine menschliche Figur, über und über von Haaren bedeckt, den Blick nach oben gerichtet, als würde sie einem imaginären Gegenüber konzentriert, aber verständnislos in die Augen starren – die Skulptur des koreanischen Künstlers Sang Yong Lee (*1976) thematisiert auf eindringlich Weise das Gefühl des Fremdseins. Allein die Anwesenheit der – dank ihres Realismus – so fremd wirkenden Figur löst im Betrachter ein wenig ängstliches Unbehagen aus. Blickt man aber genauer auf den Sachverhalt, ist im Grunde jeder Mensch anders als die anderen. Folglich kann auch jeder überall ein Fremder sein.
Videos auf DVD, 1:38 Min. im Loop | 1:10 Min. im Loop | 4:30 Min.
2011
Ines Skirde
Die Videos von Ines Skirde (*1986) zeigen einfache, unspektakuläre Handlungen: Ein Klatschspiel, einen Kuss, das An- und Ausziehen einer Strumpfhose. Doch sind sie ganz auf das Elementare reduziert, so dass die Lesart völlig offen bleibt. Sieht das ästhetische Auge etwa grafische Strukturen und ausgeglichene Bewegungen, erkennt der Soziologe Kommentare zum Rollenbild von Mann und Frau; ein Dritter wiederum mag sich in Erinnerungen an eigene Erlebnisse ergehen. Die Bilder werden zur Projektionsfläche für die Sichtweisen des Betrachters – und damit zum Spiegel seines eigenen Blicks.
